Mobiles Arbeiten

Das mobile Arbeiten verändert nicht nur den Arbeitsalltag, sondern auch den Immobilienmarkt, da die Nachfrage nach modernen Arbeitsräumen wächst.

Früher war das Home Office eine Besonderheit, von der nur wenige Arbeitnehmer profitierten. Der Arbeitgeber übernahm dabei sämtliche Kosten für Hard- und Software und musste auch den regelmäßigen IT-Support vor Ort sicherstellen. Dies ist heute nicht mehr nötig, da schnelle Internetverbindungen und ein platzsparender Laptop das Arbeiten nicht nur am heimischen Schreibtisch, sondern auch auf der Couch oder im Café ermöglichen. Angestellte und Freelancer, die Mikrojobs für ein Unternehmen erledigen, können so von jedem Ort der Welt aus arbeiten. Die Möglichkeiten des mobilen Arbeitens haben dabei einen großen Einfluss auf die Entwicklung neuer Berufe und Arbeitskonzepte, von denen Arbeitskräfte und Unternehmen profitieren. Zu den Schattenseiten gehört jedoch, dass es für viele Bereiche des mobilen Arbeitens keinen Arbeitsschutz und Regeln zur sozialen Absicherung gibt.  

Definition mobiles Arbeiten    

Während das Home Office einen festen Arbeitsplatz im eigenen Zuhause voraussetzt, besteht die Besonderheit am mobilen Arbeiten darin, dass es  von überall aus möglich ist. Man verwendet den Trendbegriff außerdem, wenn ein Mitarbeiter zu einer anderen Filiale reist und von unterwegs aus Arbeit erledigt oder im Büro zwischen verschiedenen Arbeitsplätzen wechselt. Häufig sind mit dem Begriff allerdings Digitale Nomaden oder      Crowdworker gemeint, die für die Arbeit nur ihren Laptop benötigen. Hierbei tritt das klassische Büro als zentraler Ort der Arbeit in den Hintergrund. Die Suche nach Aufträgen, deren Ausführung und die gesamte Kommunikation läuft zunehmend digital ab, sodass die mobilen Arbeiter von einem beliebigen Ort aus arbeiten können. Dies hat auch Auswirkungen auf den Immobilienmarkt, da durch diese Entwicklung Bürogebäude in ihrer traditionellen Gestaltung an Bedeutung verlieren. Heutzutage sind viel eher Coworking Spaces und andere flexible Arbeitsplätze gefragt (Stand 2019).

Rechtliche Grund­lagen für das Smart Working    

Die mobile Arbeit gleicht in vielen Bereichen der Arbeit auf Werkvertragsbasis: Anders als bei der Telearbeit im Home Office mit einem festen Anstellungsverhältnis gibt es  keinen Mindestlohn und keine Regelungen zum Schutz von Digitalen Nomaden und anderen Freelancern. Wichtig ist es daher, für die mobile Arbeit gute Bedingungen auszuhandeln, damit man selbst vorsorgen und sich versichern kann. Anders sieht es bei festangestellten Mitarbeitern eines Unternehmens aus, die mobil arbeiten. Auch für sie gelten die Arbeitsschutzbestimmungen, die der Arbeitgeber berücksichtigen muss. Dies stellt viele Unternehmen vor Herausforderungen, da sie auf die Arbeitsplatzgestaltung ihrer mobilen Mitarbeiter keinen Einfluss nehmen können. Oft besteht auch die Gefahr, dass mobile Arbeiter mehr arbeiten, als die Arbeitszeitvorschriften erlauben.      

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Quelle: Christin Hume/Unsplash      

Vorteile der Digitalisierung von Unternehmen    

Für Arbeitnehmer hat das mobile Arbeiten infolge der Digitalisierung 4.0 zunächst einmal den Vorteil, dass sich ganz neue Branchen auftun. Es ist zum Beispiel häufig nicht mehr nötig, für den Beruf umzuziehen, sondern man kann die Arbeit einfach online erledigen. Wer als Journalist keine Anstellung findet, kann sich beispielsweise in der Gig-Economy als Teilzeit-Journalist oder Texter versuchen. Und wer noch nicht weiß, welcher Beruf ihn interessiert, kann dank der Digitalisierung von Unternehmen unverbindlich und flexibel verschiedene Aufgabenbereiche testen.

Besonders wichtig ist neben der Ortsunabhängigkeit die Flexibilität, die das mobile Arbeiten ermöglicht. Es erlaubt zu reisen, sich um die Kinder zu kümmern oder jeden Tag auszuschlafen. Nichtsdestotrotz wünschen sich viele mobile Arbeiter einen bequemen und beständigen Arbeitsplatz, um ihrem Arbeitsalltag mehr Struktur zu geben. Aus diesem Grund sind Coworking Spaces sehr beliebt.      

Für Arbeitgeber haben die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Arbeitswelt viele Vorteile, aber auch einige Nachteile. Positiv ist zum Beispiel die Tatsache, dass sich durch das mobile Arbeiten Büroplätze und Ressourcen sparen lassen. Dank Crowdworking ist es möglich, kleine Aufgaben digital auszulagern und dabei ebenfalls zu sparen. Außerdem findet man im Internet einen große Auswahl an neuen Talenten, die Arbeitgeber intelligent nutzen können. Zugleich kann das Anheuern von externen Kräften allerdings eine Konfliktquelle für die Belegschaft darstellen. Wichtig ist es daher, auch interne Mitarbeiter im mobilen Arbeiten zu schulen und ihnen verschiedene Arbeitsmöglichkeiten im Büro, in einem Coworking Space oder im Home Office anzubieten.  

Wichtige Kriterien für die Arbeit 4.0    

Wenn Unternehmen ihren bestehenden Mitarbeitern das mobile Arbeiten anbieten, sollten sie im Rahmen einer Teamvereinbarung die Bedingungen dafür gemeinsam festlegen. Dazu gehört vor allem der zeitliche Rahmen der Arbeit, aber auch nötige Präsenzzeiten, Erreichbarkeit und Vertretungsregelungen sind wichtig. Für Digitale Nomaden und andere freie Arbeiter sind solche Regelungen nicht zwingend erforderlich, können die Zusammenarbeit jedoch erleichtern. Wichtig ist beim mobilen Arbeiten darüber hinaus ein hervorragender Datenschutz. Verschlüsselte Verbindungen, Passwörter zu Cloud-Bereichen und weitere Sicherheitsmaßnahmen wie Antivirus-Software tragen dazu bei, Hacker-Angriffe und andere Gefahren im Internet abzuwenden.      

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Quelle: Buro Millennial/Pexels      

Auch die Hardware spielt dafür eine entscheidende Rolle: Unternehmen sollten ihren mobilen Arbeitern genaue Vorgaben zur Nutzung der Geräte machen und dafür sorgen, dass diese in einem guten Zustand sind. Eine Betriebsvereinbarung oder firmeneinheitliche Regelung zum mobilen Arbeiten ist empfehlenswert. Diese kann neben den rechtlichen Regelungen auch Vorgaben zur Organisation des Smart Workings enthalten.