Altersgerechtes Wohnen

Die Nachfrage nach altersgerechtem Wohnen mit hohem Komfort steigt. Rund um Seniorenresidenzen und barrierefreie Einrichtungen gibt es viele Optionen.

Im Alter kann man viele Aufgaben nur noch schwer alleine bewältigen. Altersgerecht eingerichtete Gebäude und Wohnungen helfen Senioren jedoch dabei, möglichst lange selbstständig zu leben. Eine auf die Bedürfnisse älterer Menschen abgestimmte Einrichtung spielt auch für das betreute Wohnen im Altenheim oder zu Hause sowie für das Leben in einer Seniorenresidenzeine wichtige Rolle. Bei baulichen Maßnahmen muss man daher nicht nur die Barrierefreiheit, sondern auch den Wohnkomfort berücksichtigen.  

Barrierefrei und sicher    

   

Viele Menschen sind im Alter in ihrer Mobilität eingeschränkt und beispielsweise nicht mehr in der Lage, Treppen zu steigen.Barrierefreies Wohnenist daher für viele ältere Mitbürger ein wichtiges Thema. Angesichts der Überalterung der Gesellschaft sollte man es bei Neubauten und Sanierungen stets berücksichtigen. Beispielsweise lassen sich im Eingangsbereich schwer zu bewältigende Treppen durch Rampen ergänzen, sodass der Hauseingang auch mit Rollstühlen oder Gehhilfen problemlos erreichbar ist.

Wenn der Platz für eine Rampe fehlt, ist auch ein Hebelift eine gute Option. Im Inneren des Hauses sollte man unnötige Treppen vermeiden oder ebenfalls durch Rampen ergänzen. Großzügige Türbreiten für Rollstuhlfahrer und ein Aufzug sind ebenfalls wichtig, um auch die stetig wachsende Gruppe der Senioren als Mieter oder Käufer von Eigentumswohnungen anzusprechen.  

Altersgerechte Badezimmer    

   

Wer alters- und seniorengerecht bauen will, sollte sich nach der DIN 18040 richten. Sie enthält alle Grundlagen für ein barrierefreies und mobiles Bauen und sorgt dafür, dass der Inklusionsgedanke gewahrt wird. Besonders im Badezimmer ist Mobilität entscheidend, um trotz Einschränkungen duschen und baden zu können sowie die Toilette zu benutzen. Duscheinrichtungen und Badewannen müssen entsprechend der DIN-Norm über eine bodengleiche Ausführung verfügen, die das Betreten auch ohne Stufen und große Schritte möglich macht.

Sie regelt außerdem, in welcher Höhe man WCs anbringen soll, damit der Wechsel von der Gehhilfe oder vom Rollstuhl zur Toilette leichter fällt. Neben derartigen Vorrichtungen helfen zusätzliche Haltegriffe, sich auch mit Bewegungseinschränkungen sicher im Badezimmer zu bewegen.  

Altersgerechte Küchen    

 

In der Küche darf es für ein gelungenes barrierefreies Wohnen keine Bereiche geben, die sich von einem Rollstuhl aus nicht erreichen lassen. Die Schränke sollten sich daher immer in Griffhöhe befinden. Zum Verwahren der Lebensmittel und des Geschirrs bieten sich vor allem Apothekenschränke an, deren Schubfächer sich leicht ausziehen lassen und ausreichend Platz für alle Bestandteile in der Küche bieten. Auch Küchengeräte lassen sich schnell und unproblematisch innerhalb der Schränke verstauen, damit alles unkompliziert greifbar ist. Durch eine sinnvolle Verknüpfung aus platzsparenden und leicht zu bedienenden Systemen wird die Küche einem altersgerechten Anspruch gerecht.  

Altersgerechte Schlafzimmer    

 

Im Schlafzimmer sollten Bett und Kleiderschrank einfach und komfortabel erreichbar sein. Das Platzangebot sollte entsprechend großzügig sein, damit man mit einem Rollstuhl direkt bis an das Bett fahren kann. Dadurch wird Bewohnern das Aufstehen und Hinsetzen mit dem Rollstuhl oder auch einer Gehilfe deutlich erleichtert. Eine direkt vom Bett aus bedienbare Beleuchtung verbessert die Barrierefreiheit im Schlafzimmer ebenfalls. Eine weitere Erleichterung im Alltag ist zudem eine Kleiderstange, mit der sich die gewünschten Kleidungsstücke ohne umständliches Öffnen von Schranktüren aussuchen lassen.  

Professionell um­bauen    

 

Für das altersgerechte Wohnen ist nicht zwingend ein Neubau erforderlich. Auch vorhandene Wohnobjekte lassen sich seniorengerecht umbauen, sodass ältere Menschen oder beeinträchtigte Personen aller Art mit einem höheren Komfort leben können. Im Rahmen des KfW-Projekts „Altersgerecht Umbauen“ können Privatpersonen derartige Nachrüstsysteme günstig finanzieren.

Förderbar sind beispielsweise Eingangs- und Haustüren, Meldeanlagen, Rollläden, Schlosstechniken, Bewegungsmeldeanlagen und Fenstersysteme. Der Zuschuss bemisst sich nach der Höhe des persönlichen Bedarfs. Die folgenden Maßnahmen sind für Eigentümer und Vermieter eine gute Möglichkeit, erste Maßnahmen für altersgerechtes Wohnen auch ohne Förderprogramme einfach und kostengünstig umzusetzen:    

       
  •     Wohnungen und Flure mit Haltegriffen ausstatten,    
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  •     für ausreichend Beleuchtung in allen Wohnbereichen sowie in Treppenhäusern und Hauseingängen sorgen,    
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  •     Treppen mit wenigen Stufen mit temporären Rampen versehen.    
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Quelle: Bru-nO/Pixabay      

 

Betreutes Wohnen    

Zum altengerechten Wohnen gehören jedoch nicht nur bauliche Anpassungen, sondern auch personelle Unterstützungen. Private Hilfsdienste ermöglichen beispielsweise das Wohnen in den eigenen vier Wänden und statten in regelmäßigen Abständen präventive und unterstützende Besuche ab. Durch diese separaten Betreuungsleistungen ist betreutes Wohnen auch außerhalb von Altenheim und Seniorenresidenz möglich.

Durch die Unterstützung einer Fachkraft im eigenen Zuhause können Senioren auch Alltagssituationen, die allein nicht mehr zu schaffen wären, sicher meistern. Neben dem betreuten Wohnen im eigenen Haus ist es zudem auch möglich in eine betreute Wohngemeinschaft zu ziehen. Das Altenheim ist nämlich schon lange nicht mehr die einzige Möglichkeit, jederzeit auf Unterstützung zurückgreifen zu können und trotzdem gewisse Freiheiten zu genießen.  

Wohnen im Altenheim    

Sollten bauliche Anpassungen im Eigenheim nicht ausreichen, gibt es die beste Hilfe direkt im Altenheim. Die dort vorhandenen Zimmer sind nach medizinischen Standards eingerichtet und ermöglichen ein barrierefreies Wohnen. Durch fachliche Unterstützung von Pflegern ist das Wohnen im Altenheim meist die einfachste Form des altengerechten Wohnens. Sie bieten den Bewohnern außerdem eine gewisse Abwechslung im Alltag, indem sie den Wohnalltag mit ausreichend Optionen für die Freizeit verbinden.

Das Altenheim ist für viele gesundheitlich eingeschränkte Senioren daher ein guter Ansatz, um von einer modernen Pflege und einer abwechslungsreichen Freizeitgestaltung zu profitieren.      

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Quelle: Matthias Zomer/Pexels      

 

Leben in der Seniorenresidenz    

 

Viele Senioren wünschen sich das Wohnen in einer Seniorenresidenz, da diese meist auf ein breites Programm an Aktivitäten und Freizeitmöglichkeiten setzen. Auch die Zimmer sind im Vergleich zum klassischen Altenheim deutlich geräumiger und moderner eingerichtet, um sich den Erwartungen der Bewohner anzupassen. Durch vollständige Barrierefreiheit gibt es in der Seniorenresidenz kaum Einschränkungen, wodurch sich die stetige Pflege mit einem Gefühl der Freiheit verbinden lässt.

Im Preisvergleich wird allerdings deutlich, dass die Seniorenresidenz sehr viel teurer als andere Optionen ist, da die Krankenkassen diese finanziell nicht unterstützen. Sie übernehmnen nur die Pflegekosten, die dem jeweiligen Grad der Pflege entsprechen. Kostengünstiges altersgerechtes Wohnen mit hohem Komfort ist daher sehr gefragt und bietet sich auch als Immobilien-Investment an.